Nürnberg (kobinet) Auch wenn das Budget für Arbeit zunehmend als Alternative zur Werkstatt für behinderte Menschen angeführt wird, wissen nur wenige darüber Bescheid, bzw. haben noch gar nichts davon gehört. Diese Erfahrung hat das NETZWERK ARTIKEL 3 bisher auf der Werkstätten Messe in Nürnberg gemacht. Gestern war dort auch Marianne Münz aus Bad Kreuznach am Stand aktiv, die nach über 30jähriger Tätigkeit in einer Werkstatt nun das Budget für Arbeit nutzt. Es habe ihr viele Türen geöffnet, betonte sie gegenüber den kobinet-nachrichten.

Mit dem Stand unter dem Motto "Es muss nicht immer Werkstatt sein: Das Budget für Arbeit nutzen" ist das NETZWERK ARTIKEL 3 im Gegensatz zu vielen Werkstätten, die ihre Produkte präsentieren, auf der diesjährigen Werkstätten Messe sozusagen ein bunter Hund. Aber wenn von Inklusion gesprochen werde, dann müsse die Welt bunter und individueller werden, wie Barbara Vieweg vom Vorstand des NETZWERK ARTIKEL 3 und aus ihrem langjährigen Engagement für Alternativen zur Arbeit in einer Werkstatt weiß. Sie hat die Initiative für den Stand auf der Werkstätten Messe angestoßen und dank der Förderung der Aktion Mensch und der Zuarbeit von K-Produktion um Christian Judith herum, wurde diese Idee Wirklichkeit. Und das habe sich auf jeden Fall gelohnt, denn bereits in den ersten drei Tagen habe man viele interessante Menschen getroffen und spannende Gespräche geführt. Dabei hätten die sonst eher üblichen ideologisch geführten Diskussionen am Stand zum Glück kaum eine Rolle gespielt. "Uns geht es um die einzelnen Menschen, dass sie Möglichkeiten bekommen und für sich einen Weg finden, um best möglich und gleichberechtigt am Arbeitsleben teilnehmen zu können. Und das Budget für Arbeit ist hierfür ein Instrument", betonte Barbara Vieweg.

"Das Budget für Arbeit bedeutet für mich, ich kann jetzt die Arbeit machen, die ich immer schon machen wollte. Ohne das Budget hätte ich die Stelle nicht annehmen können. Ich brauche für meine Arbeit eine gute Arbeitsassistentin, um diese Arbeit gut machen zu können. Ich habe 30 Jahre in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) gearbeitet, ohne das Budget würde ich heute immer noch dort arbeiten", berichtet Marianne Münz auf der neuen Internetseite zum Budget für Arbeit, auf der auch einige Beispiele von Nutzer*innen des Budget für Arbeit vorgestellt werden.

Link zu weiteren Beispielen

Auf großes Interesse am Stand 213 in Halle 12.0 zum Budget für Arbeit auf der heute zu Ende gehenden Werkstätten Messe in Nürnberg stieß vor allem das neue Faltbatt zum Budget für Arbeit in Leichter Sprache, das die Aktion Mensch in Zusammenarbeit mit dem NETZWERK ARTIKEL 3 herausgebracht hat.

Link zur Broschüre zum Budget für Arbeit